Säufer

Säufer
saufen:
Das altgerm. Verb mhd. sūfen, ahd. sūfan, niederl. zuipen, engl. to sup, schwed. supa gehört mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der vielfach weitergebildeten und erweiterten idg. Wurzel *seu-, *seu̯ə- »schlürfen; saugen; ausquetschen«, vgl. z. B. aind. sunō̓ti »presst aus, keltert«, sō̓ma-ḥ »Opfertrank, Soma«, sū̓pa-ḥ »Brühe; Suppe«, lat. sugere »saugen«, sucus »Saft«, lit. sulà »Birkensaft, abfließender Baumsaft«. Aus dem germ. Sprachbereich gehören zu dieser Wurzel auch die unter Suppe, saugen und sudeln behandelten Wörter, ferner z. B. ahd. sou »Saft«, aengl. sēaw »Saft, Feuchtigkeit« und mhd., ahd. sol »Schlamm, Pfütze«, ahd. sullen, mhd. süln, suln »sich im Schmutz wälzen, sich beschmutzen«, nhd. suhlen, sich (mdal. auch sühlen, sielen) »sich im Schmutz wälzen, sich in einer Suhle wälzen (vom Wild)«. Aus dem Verb rückgebildet ist das Substantiv Suhle »sumpfige Stelle, in der sich das Schwarzwild wälzt« (17. Jh.). Zu »saufen« gehören die unter Suff und seufzen behandelten Wörter. Im heutigen Sprachgebrauch bezieht sich »saufen« auf das Aufnehmen von Flüssigkeit bei Tieren und auf das unmäßige oder gewohnheitsmäßige Trinken bei Menschen. Zum Wortgebrauch im Sinne von »gewohnheitsmäßig Alkohol trinken« beachte z. B. Säufer »Gewohnheitstrinker, Trunkenbold« (16. Jh.), Sauferei »Trinkgelage« (15. Jh.) und die Präfixbildungen besaufen, sich ugs. für »sich betrinken« (beachte besonders das zweite Partizip besoffen) und versaufen ugs. für »vertrinken, durchbringen« (beachte besonders das zweite Partizip versoffen). Die Präfixbildung versaufen (mhd. versūfen »versinken; ertränken«) wird ugs. auch im Sinne von »ertrinken, versinken« verwendet, beachte die Präfixbildung ersaufen ugs. für »ertrinken, untergehen« (schon ahd. arsūfan), dazu ersäufen »ertränken« (mhd. ersoufen). In den Präfixbildungen haben sich z. T. das starke Verb mhd. sūfen, ahd. sūfan und das im Nhd. untergegangene schwache Verb mhd., ahd. soufen »untertauchen; versenken, ersäufen; tränken« vermischt.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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